Gesundheitsprävention ist Lebensqualität
(Aus dem Buch „Gesundheit ist kein Zufall)
Neben dem öffentlichen Gesundheitswesen mahnt die Eigenverantwortung zur Gesundheitspflege. Hierbei ist eine Gesundheitsprävention wie eh und je vorrangigste Pflicht. Um so mehr, da die öffentlichen Kassen einer fortschreitenden Schwindsucht erliegen und die Menschen in Deutschland immer älter werden. Im Jahr 2050 wird die Hälfte aller Deutschen über 51 Jahre alt sein. Die Zahl der älter als 65-Jährigen wird im Jahr 2050, bei gleichbleibender Entwicklung, auf 20,8 Millionen wachsen. Damit wird jeder fünfte Deutsche ein Alter über 65 Jahren erreicht haben. Auf jeden zweiten Bürger zwischen 40 und 60 Jahren entfällt ein Rentner, der älter als 80 Jahre sein wird. Alte werden dann Uralte pflegen, denn der Personalbedarf in der Altenpflege wird steigen, während der Anteil der Erwerbstätigen im Verhältnis zu den Rentnern und Pensionären immer geringer wird.
Ergo fällt jedem Steuerzahler ein größeres Stück vom Kostenkuchen für Altenpflege und Rentenaufkommen zu. Krankfeiern ist da nicht mehr drin. Ausfallzeiten wird sich kaum einer mehr leisten können. Und denken sie an ihre Karriere, Kranksein wird da schnell zum Hemmschuh.
Verlassen sie sich nicht auf unser Gesundheitssystem, denn unser Sozialstaat ist schon längst am Rande des Bankrotts und nur durch Neuverschuldung und härtere Steuerbandagen in der Lage, die laufenden Kosten zu decken. Wie sollte er dann mit Mehrkosten fertig werden?
Steigen die Gesundheitsausgaben weiterhin, so werden alle Beteiligten entsprechend zur Kasse gebeten werden. Sicherlich kann dies als ein Grund gesehen werden, unsere Gesundheit besser zu hüten, damit wir dem Staat besser dienen können. Aber ist es nicht die Gesundheit selbst, als unser höchstes Gut, die es gilt zu pflegen? Nur wer gesund ist, ist in der glücklichen Lage, unbetrübter und effektiver zu leben.
Gesundheit fördert unsere Lebensqualität. Allein aus diesem Eigennutz sollte uns Gesundheit heilig sein.
Schon Sir Francis Bacon (* 1561; gest.1626), englischer Philosoph und Staatsmann, sah in der Medizin drei Hauptaufgaben:
1. Die Erhaltung der Gesundheit,
2. die Heilung von Krankheit und
3. die Verlängerung des Lebens.
Wie verträgt sich dies mit dem Evangelium des Matthäus, der Jesus in Kapitel 9, Vers 12, folgenden Satz in den Mund legt: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken!“
Und wie vertragen sich Bacons Worte mit der Schulmedizin des 21. Jahrhunderts? Anstatt der Gesunderhaltung vorrangigste Priorität einzuräumen, ist man bemüht, Krankheiten mit hohen finanziellen Kosten zu heilen und glaubt, damit Leben zu verlängern. Ein Gesunder bedarf eines Arztes fast genauso wie ein Kranker, denn wie soll der Gesunde ohne medizinische Kenntnisse wissen, wie er seine Gesundheit erhalten kann? Er braucht einen Berater. Echte Gesundheitsprävention würde einen erheblichen Beitrag zur Kostensenkung in unserem Gesundheitswesen leisten, denn sie beinhaltet alle Maßnahmen zur Früherkennung und Verhütung von Krankheiten sowie zur Vermeidung von Rückfällen.
Dabei wird die Gesundheitsprävention in drei Stufen untergliedert.
Primäre Prävention:
Hierzu zählen Gesundheitsbildung, -erziehung sowie –beratung.
Sekundäre Prävention:
Sie dient der Früherkennung von Krankheiten mittels gezielter Screening–Methoden, wie allgemeine Serologie, Titer-Bestimmungen, Abstriche und Spiegelungen.
Tertiäre Prävention:
Sie dient der Verhütung von Rückfällen, wie Rehabilitationsmaßnahmen.
Die Primärprävention spielt hierbei die tragende Rolle. Würde sie ernster genommen, könnte auf viel High-Tech-Medizin verzichtet werden. Sie steht im Zentrum dieses Buches. Es geht bei ihr nicht um ärztliche Vorsorgeuntersuchungen, sondern um eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele.
Teresa von Avila sagte aus dieser Erkenntnis heraus: „Sei gut zu deinem Körper, damit Geist und Seele Freude haben, darin zu wohnen“.
Ersetzt man das Wort Seele durch Psyche oder Unterbewusstsein und Geist durch Bewusstsein, so ist begreifbarer, wie tief unsere Gesundheit mit der Psyche, mit Harmonie, Zufriedenheit, Privat– und Berufsleben verwoben ist. Die vorigen Kapitel befassten sich damit ausführlich – es wurde klar, dass ein Zustand innerer Harmonie nur von jedem selbst erreicht werden kann.
Gesundheit, deren Vorbeuge und Erhaltung, ist das Vermögen, diese Einflüsse besser zu steuern. Doch nur, wer die Grundlagen und Zusammenhänge kennt und zu beurteilen vermag, wird in der Lage sein, diese Aufgabe zu bewältigen. Gesundheit kommt nicht von ungefähr und fällt nicht einfach vom Himmel in den Schoß. Gesundheit ist ein Produkt unserer Lebensweise in unserem sozialen Umfeld, wenn auch belastet durch genetische Faktoren. Doch gerade diesen Erbfaktoren ein Schnippchen zu schlagen bedeutet die hohe Kunst der Gesundheitsprävention.
Keiner muss sich resigniert mit dem abfinden, was ihm in die Wiege gelegt wurde. Der Mensch als Produkt seiner selbst, in seiner spezifischen Umwelt kann sehr wohl zu einer Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele finden. Selbst kranken Menschen kann das „Zwölfmaleins der Gesundheitsprävention“ mehr Lebensqualität vermitteln.
Gesundheitsprävention darf nicht zu einem Image-Pflegemittel verkümmern, mit dem Firmen und Praxen ihre Firmenschilder aufpolieren und ihren Leistungskatalog erweitern.
Leistungsstarke Vorbeugemaßnahmen ersparen nicht nur Kosten, sondern auch viel Leid. Krankheiten zu verhüten ist besser, als sie zu heilen, das wussten schon die alten Ägypter, die ein ausgeklügeltes und striktes Hygieneprogramm pflegten. Prävention bedeutet Beobachtung unserer Lebensgewohnheiten, deren Auswirkungen auf die Gesundheit sowie Aufstellung wirkungsvoller Gegenmaßnahmen.
Welche Präventionsmaßnahmen wir explizit empfehlen, entnehmen sie bitte unseren Workshops und Vorträgen.
A.G.